Kritische Phase der Pandemie

  • SARS-CoV-2 lässt sich mit den Methoden der westlichen Länder nicht mehr aufhalten. Aber selbst China kann sich nicht mehr lange sicher vor der Rückkehr größerer Virusmengen sein. Allzuschnell schreitet die Ausbreitung des Erregers derzeit voran.
  • In politischer Not lassen immer mehr Staaten vielversprechende, aber noch nicht vollständig geprüfte Impfstoffe zu.
  • Noch immer fehlt jede Strategie. In kleinen Volksgruppen tritt die Menschheit gegen den global aktiven Erreger an.
  • Den größten Beitrag wissenschaftlicher Erkenntnisse liefert übrigens nicht Deutschland. Großbritannien hält unter allen westlichen Ländern noch am erkennbarsten die Fahne der Wissenschaft hoch. Originalliteratur liest man aber längst nicht mehr nur auf Englisch. Chinesisch wird immer wichtiger.
  • Deutschland liegt nur in puncto sinnlose Vorschriften auf Weltrang 1. Man findet insgesamt nicht einmal zehn sinnvolle Fachblogs in deutscher Sprache zur Corona-Pandemie. Nicht viele Professoren in Deutschland sind in der Krise überhaupt wissenschaftlich produktiv. Wir sollten uns nicht nur vor dem Virus fürchten. Gefährlich für unsere Zukunft sind auch wir Deutsche selbst. Nicht alle? Sie nicht? Zum Glück.

Kontrolle gewinnen

  • Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern hat gestern dazu aufgerufen, die Zahl der täglich neu Infizierten europaweit zu senken. Ziel müsse sein, diese Zahl auf 10 pro 1 Million Einwohner zu drücken. Die Kollegen halten wie wir für richtig, schnellstmöglich aus der Phase der Dekompensation zurück in die Phase des Kontrollversuchs zu kommen. Zu den Unterzeichnern gehören nicht Herr Prof. Dr. Dr. Gottschalk vom Gesundheitsamt in Frankfurt, Dr. Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, nicht Prof. Dr. Streeck und auch nicht Prof. Dr. Schmidt-Chanasit.
  • Das öffentliche Leben muss zunächst europaweit einige Wochen lang fast zum Stillstand gebracht werden. In dieser Zeit müssen Schulen, Kindertagesstätten und Verkehrsbetriebe technischen Schutz erhalten.
  • Es bedarf einer klaren Strategie und einer transparenten Kommunikation.
  • Kehren wir in Europa nicht oder nicht gemeinsam in die Phase des Kontrollversuchs zurück, werden wir auch mit Schutzimpfungen im Winter 2021/2022 wieder vor den gleichen Problemen stehen.

Hoffnung im Desaster

  • Für den Fall der Dekompensation haben wir bereits im Frühjahr ein Management-Schema vorgeschlagen, durch das die Zahl der neuen Infektionen drastisch gesenkt werden kann. Es erlaubt ferner den Betrieb der Krankenhäuser im Normalbetrieb. Behandlungen von Nicht-Corona-Erkrankungen müssen nicht verschoben werden.
  • Mindestens so wichtig wie die Trennung von Regelbetrieb und Pandemiebetrieb in der Medizin ist aber die Anpassung der Gesellschaft an die Pandemie. Es bringt nichts, Schulen und Kindergärten einfach nur zu schließen. Die Art des Unterrichts muss angepasst werden. Der Traum von einer Rückkehr in den Lebensmodus von 2019 wird sich auch beim Einsatz erster Impfstoffe als Illusion entpuppen. Die Pandemie dauert, gleiches Regierungshandeln vorausgesetzt, noch annähernd fünf Jahre lang. Jedes Beharren ist falsch. Jede Anpassung lohnt.