Ferien im Amt

  • Vom 24.12.2021 an und bis Mitte Januar 2022 werden wir leider nicht wissen, wieviele Menschen sich in Deutschland neu infizieren.
  • Das RKI schrieb am 23.12.2021: "Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass zum einen meist weniger Personen einen Arzt aufsuchen und keine Screenings am Arbeitsplatz, in der Schule und in Kitas durchgeführt werden, dadurch werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden. Zum anderen kann es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Dadurch kann es sein, dass nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage abgebildet wird."
  • Weil unsere Gesundheitsämter in dieser Zeit nur notdürftig arbeiten und weil Schulen und Kitas geschlossen sind, sinkt vorhersehbar die Inzidenz. Das hat natürlich auch sein Gutes.
  • Wenn die Bürokratie, massiv verstärkt durch die Bundeswehr, am 10.01.2022 wieder zu arbeiten beginnt, werden die Inzidenzen durch die Decke knallen. Bald danach wird feststehen: Wieder einmal waren vor allem die Familien und ihr Weihnachtsfest an Corona schuld.
  • In unseren Krankenhäusern würden die Mitarbeiter unserer Gesundheitsämter in der Zwischenzeit durchaus gebraucht. Da werden sie aber nicht sein.
  • Unsere Gesundheits-Bürokraten machen Weihnachtspause. Mitten in der Pandemie. Fronturlaub, sozusagen. Es geht also auch ohne die ganze Telefaxerei.
  • Die Bundeswehr hätte eigentlich schon lange Besseres zu tun, als per Telefon zu erfragen, ob Patient Meier oder Müller nach seinem positiven PCR-Test auch wirklich zu Hause bleiben will. Egal. Nach der Pandemie wird der öffentliche Gesundheitsdienst uns erzählen, alles wäre besser gelaufen, wenn man in jedem Gesundheitsamt über Personal in Regimentsstärke verfügte. Ein paar weitere Steuermilliarden müssten dafür doch wohl verfügbar sein.
  • Deutschland jedenfalls startet morgen zu einem Blindflug mitten durch die Lücke zwischen vierter und fünfter Welle der Pandemie. Schnallen Sie sich an. Bleiben Sie auf Ihren Sitzplätzen. In spätestens drei Wochen wird es turbulent.

Kapitän, gehen Sie sofort wieder an Bord!

  • In den Medien tauchen in den letzten Tagen immer wieder Verantwortungsträger auf, die vor ihrer Verantwortung flüchten.
  • Sie reden CoVID-2019 schön, stellen die Erkrankung wider besseren Wissens als harmlos dar. Berühmte Amtsleiter von Gesundheitsämtern, hochbezahlte Vorsitzende von Ärztevereinigungen, Wirtschaftslobbyisten. Sie sind alle dabei. Mancher von Ihnen brüstet sich sogar noch damit, dass er gerade Gast einer Massenveranstaltung war.
  • Erinnern Sie sich noch an das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia? Der feine Herr Kapitän ging als einer der ersten von Bord.
  • Genau das tun jetzt bemerkenswert viele unserer gewählten und bestimmten Anführer.
  • Wenn Sie einen von ihnen treffen, halten Sie es wie damals der italienische Hafenkommandant. Weisen Sie Ihren Ärztevertreter, Ihren Politiker, Ihren Verantwortlichen an: "Sie gehen jetzt wieder auf Ihr Schiff und sie kommandieren die Evakuierung! Jetzt! Sofort!"
  • Fragen Sie Ihren Bundestagsabgeordneten, warum das Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht geändert werden kann.
  • Fragen Sie Ihren Landrat, wo die Fieberklinik Ihres Landkreises ist, wo die CT-Strecke, wo das Isolationszentrum, wo das SARS-CoV-2-Labor.
  • Fragen Sie Ihren Bürgermeister nach dem Pandemieplan für Ihren Ort.

SARS-CoV-2-Epidemie: Frankfurt gibt Eindämmung auf

Die Infektionskette des sich weiter ausbreitenden Coronavirus kann nach Ansicht des Leiters des Frankfurter Gesundheitsamtes, Prof. Dr. Rene Gottschalk, nicht mehr unterbrochen werden. „Das ist bei der Vielzahl an Fällen nicht zu leisten“, sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. Dies sei aber auch „nicht weiter tragisch, weil die Erkrankung nicht schlimm“ sei.

Laut der Weltgesundheitsorganisation ist die Eindämmung des Coronavirus „machbar und muss höchste Priorität aller Länder bleiben“.

"Ob Konzerte oder Messen stattfinden oder Züge stillstehen, entscheidet nicht der Bund, sondern das örtliche Gesundheitsamt. […] [Die SARS-CoV-2]-Krise offenbart die Schwächen dieses Modells." (Die WELT, 29.02.2020)