China hat mehr als 1 Milliarde CoVID-19 Impfstoffdosen verabreicht.

  • Insgesamt wurden bis Samstag 1.010.489.000 Schutzimpfungen verabreicht worden, so Chinas Nationale Gesundheitskommission (NHC).
  • Allein in den letzten fünf Tagen seien 100 Millionen Impfungen verabreicht worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
  • In China leben rund 1,4 Milliarden Menschen. Damit liegt das Land bei den verabreichten Impfdosen pro 100 Menschen derzeit noch hinter Nationen wie den USA und Großbritannien zurück.
  • China hat aber damit begonnen, Menschen unter 18 Jahren zu impfen, wobei Teenager die Impfstoffe von Sinopharm und Sinovac erhalten können.
  • Die Regierung in Beijing habe sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres mindestens 70% der in Frage kommenden Menschen zu impfen, berichtete Xinhua unter Berufung auf den stellvertretenden Leiter des NHC, Zeng Yixin.
  • Im Moment rettet sich China noch durch eine rigorose Abschottung vor einem größeren Eintrag der Delta-Variante in sein Land. Ausbrüche innerhalb Chinas werden mit martialischen Maßnahmen bekämpft. Auf Dauer werden diese Maßnahmen nicht reichen. Dies ist der Grund, weshalb die Impfkampagne in China seit einigen Wochen einen gewaltigen Anschub erhält.

China macht dicht.

  • China riegelt sich und die Bewohner seines Landes fast vollständig gegen Menschen aus anderen Ländern ab.
  • "Von allen Fluggästen, die nach China einreisen", so das Auswärtige Amt, "werden negative Nukleinsäure- und IgM-Antikörper-Testergebnisse verlangt. […] Der Testzeitpunkt darf vor Abflug höchstens 48 Stunden zurückliegen. […] Es werden nur Testergebnisse mit venös entnommenem Blut akzeptiert. Schnelltests sind nicht ausreichend."
  • "Alle aus dem Ausland einreisenden Personen werden, unabhängig von ihrer Nationalität, an dem Erstankunftsort auf COVID-19 getestet und einer mindestens 14-tägigen Quarantäne in zentralen Einrichtungen unterworfen. Die Provinz des innerchinesischen Zielorts kann davon abweichende Regelungen vorsehen, wie z.B. zusätzliche Quarantänezeiten im Anschluss an den o.g. Zeitraum oder die Möglichkeit einer Heimquarantäne. Anfallende Kosten für Quarantäne-, Test- und sonstige Maßnahmen müssen selbst getragen werden."
  • Das Bundesaußenministerium benennt "teils gravierende, staatlich angeordnete medizinische Maßnahmen. Das gilt insbesondere für Personen mit auskurierter COVID-19-Erkrankung." […] "Personen mit auskurierter COVID-19-Erkrankung werden, trotz negativer PCR- und IgM-Antikörpertests und grünem QR-Code, bei Einreise in sofortige mehrwöchige Krankenhausquarantäne überführt und weitreichenden Untersuchungen unterzogen. Dies kann auch Personen betreffen, die aufgrund einer unentdeckten Erkrankung an COVID-19 noch Antikörper aufweisen. Gleiches kann für Personen gelten, die mit demselben Flug eingereist sind wie eine Person, die z. B. im Anschluss positiv auf COVID-19 getestet wird. Medizinische Maßnahmen der chinesischen Seite sind invasiv und beinhalten neben teils täglichen Blutentnahmen häufig auch Computertomografie-Aufnahmen. Erst wenn die behandelnden Stellen von einer Genesung ausgehen, kann die reguläre Zentralquarantäne mit weiteren Testungen angetreten werden. Bei erneutem Verdacht erfolgt die sofortige Rückverlegung in die Krankenhausisolation."
  • Chinesische Regelungen sähen vor, "dass Minderjährige im Fall einer positiven Testung nach Einreise nicht von ihren Eltern im Krankenhaus betreut und besucht werden dürfen." Kleinkinder würden zwar in der Regel bei einem Elternteil untergebracht. Kinder ab 14 Jahren könnten aber jederzeit isoliert von den Eltern untergebracht werden. Die Quarantänebedingungen in den Hotels, insbesondere das strikte Verbot des Verlassens des Zimmers über einen Zeitraum von zwei Wochen, bezeichnet das Auswärtige Amt besonders für Kinder und ältere Menschen als belastend.
  • Zu den invasiven Maßnahmen, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung, zählten "Rektaltests, die nun routinemäßig bei Einreisen nach Peking zur Anwendung kommen. Dafür müssen die Betroffenen vor den Testern die Hosen runterlassen, falls diese sich nicht mit Stuhlproben begnügen."
  • Manche der genannten Maßnahmen kann man getrost als Mangel an Gastfreundschaft betrachten. Sie zeugen aber auch vom Respekt der Behörden vor SARS-CoV-2 und sie sind Zeichen großer Angst vor den Virus-Varianten aus Brasilien, Großbritannien und aus Südafrika.
  • Bei uns gibt es keinerlei Maßnahmen dieser Art. Es gibt aber unzählige Erkrankte und sehr viele Tote. Der Tagesspiegel spricht in diesem Zusammenhang heute von "westlicher Arroganz".

Kritische Phase der Pandemie

  • SARS-CoV-2 lässt sich mit den Methoden der westlichen Länder nicht mehr aufhalten. Aber selbst China kann sich nicht mehr lange sicher vor der Rückkehr größerer Virusmengen sein. Allzuschnell schreitet die Ausbreitung des Erregers derzeit voran.
  • In politischer Not lassen immer mehr Staaten vielversprechende, aber noch nicht vollständig geprüfte Impfstoffe zu.
  • Noch immer fehlt jede Strategie. In kleinen Volksgruppen tritt die Menschheit gegen den global aktiven Erreger an.
  • Den größten Beitrag wissenschaftlicher Erkenntnisse liefert übrigens nicht Deutschland. Großbritannien hält unter allen westlichen Ländern noch am erkennbarsten die Fahne der Wissenschaft hoch. Originalliteratur liest man aber längst nicht mehr nur auf Englisch. Chinesisch wird immer wichtiger.
  • Deutschland liegt nur in puncto sinnlose Vorschriften auf Weltrang 1. Man findet insgesamt nicht einmal zehn sinnvolle Fachblogs in deutscher Sprache zur Corona-Pandemie. Nicht viele Professoren in Deutschland sind in der Krise überhaupt wissenschaftlich produktiv. Wir sollten uns nicht nur vor dem Virus fürchten. Gefährlich für unsere Zukunft sind auch wir Deutsche selbst. Nicht alle? Sie nicht? Zum Glück.

Infektion per Tiefkühlkost

  • Am Samstag teilte das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) mit, es habe Spuren von lebendem Covid-19 auf der Außenverpackung von gefrorenem Kabeljau in der östlichen Küstenstadt Qingdao gefunden, womit zum ersten Mal das lebende Coronavirus auf der Außenseite von Kühlwaren entdeckt wurde. Forscher hatten nach der Quelle einer kürzlich aufgetretenen Häufung von CoVID-19-Infektionen rund um ein Krankenhaus in Qingdao gesucht.
  • Bislang waren immer nur genetische Spuren SARS-CoV-2 in Proben von Tiefkühlkost gefunden worden. Diesmal hat man ein lebendes Virus isoliert. "Es wurde bestätigt, dass der Kontakt mit Umverpackungen, die mit dem neuen Coronavirus kontaminiert sind, eine Infektion verursachen kann", erklärte China-CDC auf seiner Website, allerdings ohne anzugeben, woher die Charge Tiefkühlkost stammt.

Dies ist keine Übung. Dies ist die Pandemie.

  • "Dies ist keine Übung", sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation in der letzten Nacht. "Dies ist nicht die Zeit für Ausreden. Dies ist eine Zeit, in der alle Register gezogen werden müssen."
  • Wie man in China seit Februar 2020 vorgegangen ist, lesen Sie hier.
  • Wir bitten alle Patienten der Kategorien D3, D2 und D1, auf unnötige Reisen und auf Versammlungen mit mehr als 50 Personen sowie auch auf kleinere Versammlungen mit einer Dauer von mehr als 15 Minuten möglichst zu verzichten.
  • Insbesondere für alle unsere in der Infrastruktur tätigen Patienten der Kategorie D1 gilt aber auch: Die Gesellschaft braucht Sie jetzt an Ihrem Arbeitsplatz.
  • Halten Sie sich bei der Umsetzung unserer ärztlichen Empfehlungen bitte immer an Recht und Gesetz.
  • Für Patienten der Kategorie D4 gibt es keine Änderung.
  • Bitte beachten Sie unsere weiteren Hinweise zu SARS-CoV-2 und CoVID-2019.
  • Bitte machen Sie sich auch nochmals mit unserem Praxisbetrieb während der Epidemie vertraut.

SARS-CoV-2: erfolgreiche Bekämpfung der Epidemie

  • Wie man die Epidemie erfolgreich bekämpfen kann, zeigen wir hier.
  • Mehr über die Ergebnisse und über die notwendigen Schlussfolgerungen der China-Inspektion der WHO erzählen wir Ihnen im Laufe des kommenden Wochenendes.

Schweregrade bei CoVID-2019

  • Wenn man in Deutschland darüber spricht, dass 80% alle CoVID-2019-Fälle mild verlaufen, bezieht man sich auf Zahlen aus China vom Februar 2020. Dabei erwähnt man meist nicht die zugrunde liegende Klassifikation:
  • „Mild" oder „leicht“ hieß in China Anfang 2020: PCR-Test positiv, Fieber, Husten, eine Lungenentzündung, aber kein Sauerstoffbedarf.
  • „Schwer" hieß, erhöhte Atemfrequenz und verminderte Sauerstoffsättigung, so dass Sauerstoff oder ein Beatmungsgerät benötigt wurden.
  • "Kritisch" bedeutete Atemversagen oder Multiorganversagen.
  • Über die Ergebnisse und über die notwendigen Schlussfolgerungen der China-Inspektion der WHO berichten wir in wenigen Stunden hier.