Eigenschutz vor SARS-CoV-2 bei Behandlungen von Patienten mit CoVID-2019
Bedeutung
- Der nachfolgende Algorithmus gilt in allen Bereichen der Pflege und der Medizin, auch im Rettungsdienst.
- Es handelt sich um einen Mindeststandard.
- Er ist bei jeglichem Kontakt mit CoVID-2019 anzuwenden (in jedem Fall).
- Es liegt im Verantwortungsbereich der Ärztlichen Leiter der Dienste, ihn in ihrem eigenen Bereich zu etablieren und zu kontrollieren.
- Ohne geeigneten Schutz werden etwa alle drei Wochen zehn Prozent des Personals im Gesundheitswesen krank.
- CoVID-2019 ist kein grippaler Infekt. Es ist eine Lungenkrankheit mit hoher Letalität, ausgelöst durch einen Immunprozess gegen SARS-CoV-2, mit einer Prodromalphase, die an eine banale Erkältung denken lässt.
- Weil ein vergleichbarer Algorithmus eingehalten wurde, hat sich - nach Angaben der Global Times - im Februar 2020 im Dienst in Wuhan nicht ein einziger Angehöriger des Militär-Gesundheitsdienstes der Volksbefreiungsarmee Chinas an SARS-CoV-2 infiziert.
- Weil Eigenschutz in Spanien vernachlässigt wurde, haben sich dort bis zum 29.03.2020 annähernd 10000 Angehörige des Gesundheitswesens infiziert.
- Wenn Sie in Ihrer eigenen Institution einen anderen Algorithmus einsetzen, darf er keines der hier genannten Elemente auslassen.
Ressourcen
- Wenn Sie CoVID-2019-Patienten (auch Verdachtsfälle) behandeln wollen, benötigen Sie
- 2 Dekontaminationsschleusen (Frischluftzufuhr, keine Klimaanlage)
- Nebenräume mit Toiletten und Waschräumen für Frauen und für Männer
- 2 Beobachter pro Schleuse (wie an Sicherheitskontrollen des Flughafens), die regelmäßig abzulösen sind
- 1 Eingreifteam zur Fehlerkorrektur
- Desinfektionsmittel
- Frischwasser
- 1 Lagerraum
- Schutzausrüstung
- Entsorgungskonzept
- Die Prozeduren des Ankleidens und des Auskleidens müssen
- grafisch dargestellt und als Aushang vor und in den Schleusen präsentiert werden.
- in hinreichender Zahl als Protokoll in Form einer Checkliste verfügbar sein.
Ankleide-Prozedur
- Benutzen Sie die Toilette. Waschen Sie sich anschließend die Hände.
- Ziehen Sie Standard-Bereichskleidung und die Standard-Schuhe Ihres Bereichs an.
- Waschen Sie Ihre Hände nach dem Standard für den chirurgischen Operationsbereich.
- Ziehen Sie eine Einmal-Kopfbedeckung an.
- Legen Sie eine Schutzmaske an.
- N95, FFP-2, FFP-3 - je nach Ihrer Rolle im Team
- wichtig: Herstellungsdatum kontrollieren (Masken nach Verfallsdatum nicht zum Eigenschutz benutzen)
- wichtig: Anlegen nach der jeweiligen Vorschrift des Herstellers (nicht bei allen Masken gleich!)
- Ziehen Sie Ihre Schutzbrille an.
- Ziehen Sie die inneren Einmalhandschuhe (Latex/Nitril) an.
- Schlüpfen Sie in einen Einmal-Ganzkörper-Schutzanzug. Glätten Sie Falten. Verschließen Sie ihn sorgfältig.
- Ziehen Sie die äußeren Einmalhandschuhe (über die inneren Einmalhandschuhe) an.
- Warten Sie auf die Freigabe durch Ihr Beobachter-Team.
- Sie sind einsatzbereit.
- Werden in Ihrer Institution Schutzschirme anstelle von Schutzbrillen getragen, erfolgt deren Anbringung vor dem Anziehen der äußeren Schutzhandschuhe.
Auskleide-Prozedur
- Ziehen Sie die äußeren Schutzhandschuhe aus.
- Desinfizieren Sie Ihre Hände (die inneren Schutzhandschuhe).
- Ziehen Sie den Ganzkörper-Schutzanzug aus.
- Desinfizieren Sie wieder Ihre Hände.
- Legen Sie die Schutzbrille ab.
- Desinfizieren Sie nochmals Ihre Hände.
- Legen Sie Ihre Schutzmaske ab.
- Desinfizieren Sie erneut Ihre Hände.
- Entfernen Sie Ihre Kopfbedeckung.
- Desinfizieren Sie Ihre Hände nochmals vor dem letzten Schritt.
- Ziehen Sie die inneren Schutzhandschuhe aus.
- Warten Sie auf die Freigabe durch Ihr Beobachter-Team.
- Verlassen Sie den Dekontaminationsbereich.
- Werden in Ihrer Institution Schutzschirme anstelle von Schutzbrillen getragen, erfolgt deren Ablegen vor dem Ausziehen des Ganzkörper-Schutzanzugs.
- Sie müssen in diesem Fall Ihre Hände (die inneren Schutzhandschuhe) desinfizieren, nachdem der Schutzschirm abgelegt worden ist.
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